Gebrauchsanweisung für Budapest und Ungarn

Offenlegung der ungarischen Seele, 8. April 2009

Von 

Robert E. Norton – Alle meine Rezensionen ansehen

  

In seinem Buch hat Viktor Iro etwas Außerordentliches geleistet: es ist nicht nur ein Reiseführer in dem gewöhnlichen Sinne–‚obwohl es auch dies ist, und zwar auf höchstem Niveau: man lernt sehr viel, und vor allem Gebräuchliches, über die ungarische Geschichte, Kultur, und Geographie, aber auch die regionale Küche und vorzüglichen Weine–‚es ist auch, und vielmehr, eine Tiefenanalyse dieses abgründigen, einzigartigen Volkes, das mitten in Europa lebt und doch irgendwie immer nie, oder nie auf gebührende Weise, wahrgenommen wird. Dabei ist eine der schönsten Entdeckungen in diesem Buch, dass auf fast jedem Gebiet ein Ungar–’seltener eine Ungarin‘–weltändernde Neuerungen hervorgebracht hat, sei“s in der Musik, der Architektur, der Philosophie, der Finzanzwirtschaft, der Photographie und im Film. Geschrieben mit subtilem Witz und feiner Ironie, auch mit einem leisen Anflug einer fast ungarisch anmutenden Melancholie, zeugt dieses Buch von wahrer Kenntnis und einfühlsamer Teilnahme‘–und manchmal berechtigtem Verdruß ob der alltäglichen Borniertheiten eines kleinen aber komplizierten Landes. Vor allem aber besticht die kluge und verständnisvolle Faszination für einen betörenden Menschenschlag, der sich selber noch ein Rätsel zu sein scheint. Wer dieses Buch und diesen Begleiter mit nach Ungarn nimmt, kehrt bereichert wieder zurück.

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 Kommentar

Einzigartig. Magyarország zum Mitnehmen, 13. Oktober 2010

So der Titel eines Kapitels in Viktor Iros Gebrauchsanweisung für Budapest und Ungarn. In der Tat, ganz wie die im Kapitel beschriebenen ungarischen Souvenire hat das Buch eine einzigartige Qualität, die man nirgendwo sonst findet. Iro vergleicht die Komplexität des Landes mit dem Rubik-Würfel und als stolzer Ungarn muss ich sagen, das ist nicht nur ein ungewöhnliches aber willkommenes Kompliment, sondern auch eine erstaunlich zutreffende Erkenntnis. Dieses Buch löst den Zauberwürfel (wie der Rubik-Würfel auch genannt wird) Ungarn für den Leser nicht, wie es auch nicht tun sollte, denn das sollte jeder für sich machen, wenn er/sie hoffentlich unser schönes Land besucht. Aber es ist eine sehr gute Gebrauchsanwesung dazu.

Ich habe das Buch einem in Ungarn lebenden deutschen Kollegen von mir geliehen. Sein einziger Kritikpunkt war, dass für seinen Geschmack zu ausführlich über die Kaffeehauskultur berichtet wird, aber er wollte mir das Buch letztendlich fast nicht mehr zurückgeben und lobte besonders den informativen und amüsanten Schreibstil. Mein unverschleiert positiver Eindruck ist besonders dem Kapitel zu verdanken, der über die Ungarn in aller Welt berichtet. Liest man über all die ungarischen Erfolge in den unerwartetsten Ecken dieser Welt und den dahinführenden „verrückten Lebensläufen“, wie das Buch trefflich formuliert, schwellt einem die Brust vor Stolz an ein Ungar zu sein. Keine schlechte Leistung von einem deutschen Autor solch ein fröhliches und optimistisches ungarisches Patriotismusgefühl wecken zu können.

Als hätte Iro mehr als nur Souveniere aus Ungarn, diesem komplexen, menschlich unperfekten aber gutherzigen und einzigartigen Land, mit nach Hause genommen. Das Gefühl der unzerreissbaren Verbundenheit ist auf jeder Seite zu spüren und abschliessend bedankt er sich sogar in der Landessprache für die ungarische Gastfreundschaft. Diese Gebrauchsanweisung wird jedem hilfreich sein, der Ungarn besuchen möchte und wenn ich folgenden Rat geben darf: Nehmen Sie als Souvenir symbolisch für das Land einen Rubik-Würfel mit nach Hause!

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