Die Zeit der Gaben: Zu Fuß nach Konstantinopel: Von Hoek van Holland an die mittlere Donau. Der Reise erster Teil
Die Zeit der Gaben: Zu Fuß nach Konstantinopel: Von Hoek van Holland an die mittlere Donau. Der Reise erster Teil
Zu Fuß nach Konstantinopel: Von Hoek van Holland an die mittlere Donau. Der Reise erster Teil
Erscheinungsjahr: 2009
2. Aufl.
m. Übers.-Kte.
Hobby/Freizeit
Aus d. Engl. v. Allié, Manfred
Gewicht: 304 gr / Abmessung: 19 cm
Von Fermor, Patrick Leigh / Übersetzt v. Allié, Manfred18 Jahre alt ist Patrick Leigh Fermor, als er sich aufmacht, Europa zu erkunden. Sein Ziel vor Augen, er will nach Konstantinopel, wandert er zunächst von Hoek van Holland rheinaufwärts. Tief hin
Unverb. Preisempf.: EUR 9,95
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Kommentare
Dorothea Keuler 13. Februar 2012 um 02:42
Ein wirkliches Geschenk,
In früheren Jahrhunderten führte die Grand Tour die Söhne des britischen Adels an die Höfe und zu den Kunstschätzen Kontinentaleuropas. Als Patrick Leigh Fermor an einem trüben Dezembertag des Jahres 1933 zu einer Wanderung durch Mittel- und Osteuropa nach Konstantinopel – heute: Istanbul- aufbricht, hat der 18-Jährige, der von allen Schulen geflogen ist, wohl eher eine Flucht als eine Bildungsreise im Sinn.
Trotz schulischer Misserfolge keineswegs ungebildet und ungeheuer wissbegierig, findet Fermor immer wieder Mentoren, die sich seiner annehmen und ihn mit Empfehlungsschreiben an befreundete Familien weiterreichen. Irgendwann vermerkt er überrascht, dass zur Abwechslung derzeit nur gute Nachrichten über ihn kursierten. Offensichtlich ist er mit Charme und einem immensen Talent für Freundschaften gesegnet. Alle, die mit ihm zu tun haben, mögen ihn – mir selbst ging es genauso. Überall findet Fermor gastfreundliche Aufnahme, man drängt ihn zum Bleiben. So zieht sich seine Reise in die Länge , insgesamt dauert sie über drei Jahre. Und in dieser Zeit hat Patrick Leigh Fermor sich selbst und seinen Lebensplan gefunden. Als er seine Reise (Teil 1: Die Zeit der Gaben; Teil 2: Zwischen Wäldern und Wasser) in den 70er Jahren aufzeichnet, ist er längst ein erfolgreicher Schriftsteller.
Fermor nimmt seine Reise, wie sie kommt, und ist offen für alles. Er reist mit Binnenschiffern auf dem Rhein, werkt mit bayerischen Holzknechten, übernachtet in Bauernhöfen, Scheunen und Obdachlosenasylen und bewegt sich dort mit der gleichen Selbstverständlichkeit wie in Adels- und Bohèmekreisen. In Wien zum Beispiel muss Fermor tagelang auf eine Geldsendung warten. Im Asyl der Heilsarmee lernt er Konrad, einen friesischen Pastorensohn kennen, der aussieht wie Don Quichote und ein merkwürdig altertümliches Englisch spricht. Konrad rät ihm, seine Dienste als hausierender Porträtzeichner anzubieten. Hinreißend komisch schildert Fermor diese Episode, die im übrigen ihren Mann ernährt. Und als die erwartete Geldsendung schließlich eintrifft, stattet Fermor seinen Freund Konrad mit einer Pfundnote als Startkapital zum Einstieg ins lukrative Schmuggelgeschäft aus. Solche und ähnliche Episoden, die Schilderung seiner Reiseerlebnisse und -bekanntschaften haben mir weit besser gefallen als die essayistischen Passagen, die kulturgeschichtlichen Reflexionen und die ausführlichen Beschreibungen von Schloss- und Kirchenarchitekturen, die natürlich aus sehr lesenswert sind.
Einen großen Reiz der Lektüre macht das Zeit- und Lokalkolorit aus – und der fremde Blick auf Bekanntes, zumindest soweit es deutsche Regionen betrifft. Ein knappes Jahr nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten sind die Nazis allgegenwärtig im deutschen Alltag. Fermor gibt seine jugendliche Ahnungslosigkeit zu. Auf den jungen Briten, der später als Kriegsheld von sich reden macht, wirken die Nazi-Umtriebe eher als eine groteske Variante von Folklore denn als ernstzunehmende Bedrohung.
Seit Gottfried Seumes Spaziergang von Leipzig nach Syrakus hat mich keine Wanderung mehr so fasziniert. Neben der Frische von Fermors Reisegeschichte wirkt Wolfgang Büschers Deutschlandreisebuch ziemlich blasiert und die vielen Jakobspilgerbücher eher überflüssig.
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A. hofer „sandwirt“ 13. Februar 2012 um 02:49
Eine wunderbare Wanderung,
„Was für ein Tag zu Verreisen“, diese Worte sind der Beginn einer wunderbaren Wanderung des gerade achzehnjährigen Paddy Leigh-Fermor, mit dem ehrgeizigen Ziel Konstantinopel zu Fuß zu erreichen. Entkommen aus der Enge der englischen Oberschulen , gerade mit dem notwendigsten ausgestattet führt der Weg des „Schulversagers“ durch das Mitteleuropa der dreißiger Jahre, knapp nach Hitlers Machtergreifung. Durch kleine Städte ,Felder, Wiesen und Wälder geht die Reise. Paddy Leigh-Fermor ist in der Tradition der Wanderstudenten unterwegs,er marschiertauf Landstraßen, fährt mit Flußschiffern am Rhein mit und leert einige Flaschen Schnaps mit den rauhen Gesellen an Bord. Fast überall trifft er auf überwältigende Gastfreundschaft, und auch die Kultur kommt beim literarisch hochgebildeten Fermor nie zu kurz.Für den Leser ist das Buch ein eine geistige Wanderung durch eine längst vergangenes Epoche . Manchmal läßt Paddy Leigh- Fermor zwischen den Zeilen ein wenig Wehmut über das im zweiten Weltkrieg endgültig untergegange Mitteleuropa durchblicken. Es ist Reisebericht der klassischen Art, voll mit historischen Details, ein Leseabenteuer pur, welche seine Fortsetzung im zweiten Band findet.
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Heiner Tappe „heiner“ 13. Februar 2012 um 02:56
ein klasse Buch,
Patrick Leigh Fermor: Kriegsheld und Bohemian, verehrt von Chatwin und Theroux.
Ich habe Fermor`s Zeit der Gaben auf einer Reise durch Österreich und die Slowakei gelesen. Sein Buch zu lesen war neben den sagenhaften Eindrücken der Gipfel der Tour. Fermor schreibt herrlich. Mal in der Form eines 18 Jährigen unerfahrenen College Boys und dann ist er wieder der weise, erfahrene Mann der einem Kultur und Landschaft auf fabelhafte weise näherbringt. Fermor besitzt einen gewaltigen Wissenskanon, so dass man sich zum Teil als Leser eines Kultur und Geschichtslexikons fühlt.
Ich verehre das Buch und warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung. Er sollte sich übrigens nun mal beeilen da er schon über 90 ist…
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