Geh, wohin dein Herz dich trägt
Geh, wohin dein Herz dich trägt
„Weißt du, welchen Fehler man immer wieder macht? Den, zu glauben, das Leben sei unwandelbar, und wenn man einmal einen Weg eingeschlagen habe, müsse man ihn auch bis zu Ende gehen. Das Schicksal hat viel mehr Phantasie als wir. Gerade wenn du glaubst, du befändest dich in einer ausweglosen Situation, wenn du den Gipfel höchster Verzweiflung erreichst, verändert sich mit der Geschwindigkeit eines Windstoßes alles, dreht sich und plötzlich lebst du unvermutet ein neues Leben.“ Dieses Brief
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Kommentare
Franz Waditzer „waditzer“ 6. Dezember 2011 um 14:23
Weit oben im Karst, über Triest,
Weit oben im Karst, in Opicina, ist der Herbst eingezogen.
Eine Großmutter beginnt ein Tagebuch zu schreiben: Gedacht sind die sorgfältigen, wunderschönen Tagebucheintragungen in Briefform für ihre Enkelin, die nach Amerika gegangen ist.
Die Behutsamkeit, mit der sie der Enkelin sagt, „ich nehme dich so, wie du bist, und ich trage dir nichts nach,“ hat auch etwas
Belastendes, etwas Schweres, aber es ist auch ein Geständnis
der tiefen Liebe zur Enkelin.
Das Verhältnis zur Enkelin ist nicht ungetrübt. Doch die Großmutter hat losgelassen und dieser Brief ist ihr letztes Geschenk an sie.
Susanna Tamaro in einem Interview über ihr Buch: „Wir haben so viele Medien zum Kommunizieren, Computer, Mobil-Telefone, aber wir wissen nicht, was wir mitteilen wollen. ‚Geh, wohin dein Herz dich trägt‘ hat wie ein Brief funktioniert. Eine Person will einer anderen Person etwas sagen, also schenkt sie dieses Buch. Es gab Leute, die haben es sieben, acht mal geschenkt bekommen. Was die Leute einander sagen wollten, das fanden sie in diesem Buch wieder. Ich glaube, das ist einer der Gründe, warum es so verbreitet ist.
Es ist eine Zerbrechlichkeit darin ausgedrückt, die viele selbst nicht mitteilen können.“
Kein geringerer als Fellini meinte über den Roman: „Susanna Tamaro habe ihn gerührt, ohne ihn zu beschämen“.
Kann es ein schöneres Kompliment geben?
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„andrea2882“ 6. Dezember 2011 um 14:30
1. lesen, 2. lieben, 3. LEBEN,
Mit großen Erwartungen habe ich mir dieses Buch gekauft, denn der Titel versprach mir viel. Jedoch kann ein Titel nicht so viel versprechen, wie dieses Buch hält. Es ist zauberhaft.
Olga, eine 80jährige Frau, die am Ende ihres Lebens steht, schreibt ein Tagebuch für den einzigen noch lebenden Menschen, den sie liebt. Ihre Enkelin. Sie erzählt von ihrem Leben, von dem Ihrer Tochter, von dem Ihrer Enkelin. Doch sie erzählt nicht nur von Episoden derer Leben, sondern sie schreibt vom Leben selbst. Von ihrem Selbstfindungsprozess, von den Normen der Gesellschaft, die man bereits als Kind auferlegt bekommt, von Liebe und Leid, von Weltanschauung, von Glück und Gefühlen.
Mich beeindruckt an diesem Buch, dass es hier nicht um das Erzählen von Geschichten geht, dass nicht eine Person in den Vordergrund der Handlung gerrückt wird, dass es nicht um das übliche Geschnulze und Geschniefe gibt. In diesem Buch sucht man verzweifelt (Gott sei Dank) nach „das musst du tun, damit wirst du glücklich“ oder nach „lass das lieber bleiben, das tut nicht gut“. Mit einer unverblümten Offenheit wird dem Leser vor Auge geführt, wie oft wir uns selbst im Wege stehen. Was das Wesentliche im Leben ist.
Ich selbst habe mich erschreckend oft mit Gedanken von Olga identifizieren können. Es beruhigt mich, dass es scheinbar viele Menschen mit einem derartigen Chaos gibt. Deshalb empfehle ich es jenen Menschen, die sich in einer schwierigen Gefühlslage befinden. Die nicht wissen, welche Entscheidung gut und welche schlecht ist und beende mit den Worten von Olga:
Und wenn sich dann viele Wege vor dir auftun werden, und du nicht weißt, welchen du einschlagen sollst, dann überlasse es nicht dem Zufall, sondern setz dich und warte. Atme so tief und vertrauensvoll, wie du an dem Tag geatmet hst, als du auf die Welt kamst. Lass dich von nichts ablenken, warte, warte noch. Lausche still und schweigend auf dein Herz. Wenn es dann zu dir spricht, steh auf udn geh, wohin es dich trägt.
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Anonymous 6. Dezember 2011 um 15:14
Super Buch mit viel Gefühl,
Geh, wohin dein Herz dich trägt von Susanna Tamaro ist ein bewegender Roman, der das Leben von drei Generationen von Frauen vor dem Leser ausbreitet. Keineswegs ein Frauenroman, gehört das Buch zu denen, nach deren Genuss man sich einfach glücklich und befreit fühlt. Es wühlt den Leser sehr auf und appelliert an die eigenen Gefühle. Es fordert gerade dazu auf, seine eigenen Gefühle und sein eigenes Leben zu überdenken und zu vergleichen. Die tragische Geschichte der drei Frauen hat mich sehr berührt, ohne in irgendeiner Weise kitschig oder klischeehaft zu sein. Die Autorin schafft es, mit einfachen Worten eine sehr intensive Stimmung zu erzeugen, der sich der Leser gar nicht verschließen kann. Ein tolles, spannendes, lesenswertes Buch, das ich sehr empfehlen kann!
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