Wo samstags immer Sonntag ist: Ein deutscher Student in Israel
Wo samstags immer Sonntag ist: Ein deutscher Student in Israel
Ein deutscher Student in Israel
Erscheinungsjahr: 2011
Hobby/Freizeit
Gewicht: 286 gr / Abmessungen: 205 mm x 125 mm
Von Flohr, MarkusEin deutscher Student beschließt, für ein Jahr in Israel zu leben. Schon die erste Taxifahrt stellt den Hamburger Pfarrerssohn vor ungeahnte Herausforderungen. Damit nicht genug: Er muss koscher wohnen, im Schutzraum vor Raketen aus dem Gaza-Streifen zittern und in Jerusalem einen Arabischkurs für Anfänger besuchen. Und dann sind da auch noch die i
Unverb. Preisempf.: EUR 13,99
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Kommentare
julaxx 12. November 2011 um 03:03
Ja, das ist Israel – irgendwie schon. Also, ein bißchen….,
Zunächst einmal: Das Buch ist gut. Es liest sich flüssig, ist lustig und eine gewisse Nähe zum Protagonisten entsteht. Das ist gut und für ein Buch über Israel, die sich doch meistens dadurch auszeichnen, dass die Autoren entweder moralisch urteilen, nicht moralisch urteilen wollen oder beides gleichzeitig nicht tun wollen, schon einmal eine nicht zu unterschätzende Leistung. Im übrigen hebt sich das Buch durch seine intensive, angenehm subjektive und zugleich doch treffende Beschreibung des Lebens eines Deutschen in Israel wohltuend von Büchern wie „Ein Jahr in Tel Aviv“ ab, deren Protagonisten unrealistisch sind oder sich an sich selbst tödlich gelangweilt zu haben scheinen.
Markus Flohr macht vieles besser. Auch wenn er nicht auf die für derartige Literatur offenkundige obligatorische Liebesbeziehung zu einer einheimischen Person verzichtet, auch wenn manche Erlebnisse unsagbar konstruiert und manche der episodenhaften Schilderungen bemüht wirken, so schafft er es doch, zu zeigen, was das Problem vieler Israel-Darstellungen in Deutschland ist: Dass jeder Deutsche (oder jedenfalls jeder denkende Deutsche) mit einem Rucksack voller eigener Bilder, Erwartungen und Gedanken in dieses Land fährt, die das Land und die Leute nicht erfüllen können oder die den Realitäten nicht gerecht werden.
Dies zu zeigen und dabei nicht ins moralinhafte, ins biestige oder ins lächerliche zu driften ist eine der Leistungen dieses Buches.
Aber, vor allem, hat es eines getan: Es hat wirklich gut unterhalten. Und ich, der ich lange in Israel gelebt habe und daher durchaus in der Lage scheine, manche Realität von mancher Fiktion zu unterscheiden, habe mich und die Leute, die ich dort unten kenne, durchaus wiedergefunden.
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paul 12. November 2011 um 03:27
starkes debüt,
markus flohr wirft in seinem romandebüt fesselnde, originelle und oft sehr lustige spotlights in die blackbox israel, die in deutschland zwischen all den anderen schuhkartons ja doch einen besonderen platz im regal hat. flohr und auch sein erzähler, der pastorensohn „markus“, sind sich dieser rolle bewusst, ohne sie misszuverstehen. So entsteht trotz angemessenem historischem und politischem bewusstsein in erster linie raum zum erzählen: von liebe, rock’n ‚roll, drogen, sex, skorpionen und nackten orthodoxen. von anisschnaps und fussball. von jung sein und leben. ein bis zur letzten seite spritziger coming-of-age-roman aus einem land, das sein ringen um normalität längst aufgegeben zu haben scheint. großartig die schilderung des oktoberfests bei ramallah, des unfreiwilligen „kreuzzugs“ durch die orthodoxen stadtteile jerusalems, dem Füllen der Fußstapfen von Lothar Matthäus(sic!)
flohr blendet dabei themen wie gazakrieg, mauer, siedlungen, etc nicht aus, aber ihn interessieren situationen, menschen, geschichten mehr als das anbieten von fertigen positionen. das bild, das er dabei von israel zeichnet ist zuweilen traurig, absurd, warm, oft zum umfallen komisch, herzlich, fremd, sympathisch, unbegreiflich. aber vor allem ist es frisch und jenseits aller klischees. absoluter tipp!!!
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M. Leyh 12. November 2011 um 03:57
Fortsetzung folgt (hoffentlich)!,
Keine Frage, dieses Buch macht einfach riesig Spass, es ist kurzweilig und vor allem: es war längst überfällig! Warum überfällig? Nun, weil es dem Autor in unterhaltsamer Weise gelingt, dem Leser einen Einblick in das tägliche Leben der Menschen im Staat Israel zu geben! Dass er dabei ganz am Rande die Schönheiten das Landes und die Landmarks von Jerusalem oder Tel Aviv beschreibt, erfreut das Herz eines jeden, der die Altstadt mit Damaskustor selbst gesehen und sich im Busbahnhof regelmässig verlaufen hat!
Auch wenn der Autor bei seinen Schilderungen hier und da ein wenig dick auftragen mag, sieht man ihm das gerne nach. Er stellt nämlich gleich zu Beginn des Buches ein entscheidendes Faktum klar: Israel ist ein ganz normales Land mit ganz normalen Menschen! Und Israel ist ist eben auch zugleich genau das krasse Gegenteil davon! Normalität? Fehlanzeige und Lichtjahre entfernt! Schizophrenie? Im Leben eines Israelis allgegenwärtig!
Warum das so ist erfährt der Leser quasi en passant; dann nämlich wenn in Mea Schearim die „Irren von Zion“ (H.M. Broder) ihr ultradoxes Dasein in einer künstliche geschaffenen Parallelwelt fristen („Absurdistan“ ist die vom Autor dafür sehr treffend gewählte Vokabel). Und wenn zugleich junge Israelis am Schabbes lieber Party machen und sich einen Joint bauen, anstatt vor der Westmauer andächtig zu beten, dann ergibt das einen sehr schönen Spannungsbogen – Alltag im Gelobten Land eben! Gerade das macht dieses Buch für mich lesenswert.
Ich würde mir wünschen, dass Markus Flohr eine Fortsetzung, einen Teil 2, schreibt! Genug Stoff dafür hat er mit absoluter Sicherheit! Fazit: tolle Leistung!
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