1000 Places to see before you die. Die Lebensliste für den Weltreisenden
1000 Places to see before you die. Die Lebensliste für den Weltreisenden
Manche Menschen markieren auf einer Weltkarte mit kleinen Stecknadeln diejenigen Orte, die sie bereits bereist haben — und jene, von denen sie träumen. Wer den amerikanischen Nummer-1-Bestseller 1000 places to see before you die liest, muss sich vermutlich sowohl eine größere Weltkarte als auch schachtelweise Nadeln anschaffen. Denn was die renommierte Reiseführerautorin Patricia Schultz nach sieben intensiven Recherchejahren als Best of the world zusammengetragen hat, liefert S
Unverb. Preisempf.: EUR 12,99
Preis: [wpramaprice asin=“3833121335″]
[wpramareviews asin=“3833121335″]
[wprebay kw=“reiseführer“ num=“0″ ebcat=“-1″] [wprebay kw=“reiseführer“ num=“1″ ebcat=“-1″]
Kommentare
Travel Reader 8. November 2011 um 23:53
Verzichtbar,
Ein Sammelsurium an kurzen Exzerpten, die sich ein jeder aus irgendwelchen Reiseführern oder aus Wikipedia zusammenbasteln kann und die keinerlei Überraschung bieten. Sieben Jahre Recherche? Dann wäre wenigstens ein bißchen Präzision zu erwarten. Nur ein paar Beispiele nach dem ersten Durchblättern: Im Vorwort wird das berühmte Raffles Hotel in Singapur als „Ruffles“ bezeichnet. Im Wien-Kapitel ist von der „barocken Staatsoper“ die Rede, die keineswegs barock, sondern im Neorenaissance-Stil erbaut ist. Beim ausführlich beschriebenen Cesky Krumlov, Böhmen, fehlt als wichtigste Sehenswürdigkeit das Egon Schiele-Museum. Warum man das tropische Madagaskar „nur im Mai“ (Saison ist April bis November) bereisen soll, bleibt ebenso im Dunkeln, wie man von Sansibar aus die (mittlerweile abgeschmolzenen) Gletscher des tausende Kilometer entfernten Kilimandscharo sehen soll. Das Al Bustan-Hotel in Muskat/Oman wurde nicht aus Anlass eines Golfturniers, sondern für eine OPEC-Tagung Ende der Siebziger Jahre erbaut. Das Burj Al Arab in Dubai hat keine 65 Stockwerke, sondern exakt 27 Doppeletagen. Die Durchschnittstemperatur bei Schiffstörns an die antarktische Küste von Nov.-Feb. liegt nicht bei „milden 10 Grad plus“, sondern die Kälte pendelt zwischen minus 18 und höchstens plus acht Grad. Der Polarkreis geht nicht direkt durch Rovaniemi/Finnland, sondern durch das acht Kilometer entfernte Santa Claus-Dorf. Die Altstadt von Havanna wurde nicht „von der Revolution intakt gehalten“, sondern von der UNESCO renoviert. Und so geht es weiter.
Dazu kommen so genannte „Geheimtipps“ wie Hundeschlittenrennen in Alaska, nicht enden wollende Empfehlungen für sündteure Nobelhotels und unschätzbare Informationen wie „zusätzlich zu einem gültigen Reisepass verlangen viele Länder ein Visum“.
Und die deutsche Übersetzung ist denkbar schlampig: Über den Großglocknerpass führt keine „Autobahn“. Die orientalische Speise ist mal „Kuskus“, mal wieder „Couscous“ geschrieben. Von der Autorin stammt laut Bildnachweis kein einziges Foto, was nicht darauf hindeutet, dass sie die beschriebenen Orte auch wirklich bereist hat. Die meisten wurden von Lonely Planet übernommen, wohl auch so manche Inhalte. Und die „renommierte Reiseführerautorin“ hat laut Amazon bis jetzt nur ein paar Italien-Führer und einen Shopping-Guide geschrieben.
Die ständige Erwähnung, Frau Schultz „soll“ von Mark Twain abstammen, ist ein ziemlich frecher Marketinggag. Mark Twain würde sich im Grab umdrehen über die Unmengen an Klischees in diesem Buch.
War diese Rezension für Sie hilfreich?
hirnlego 9. November 2011 um 00:19
1000 pages to waste your time,
Ist ja ein recht ambitioniertes Projekt – 1000 sehenswerte Orte auf weniger als 1000 Seiten. Und es kann getrost behauptet werden, dass das Projekt gescheitert ist. Natürlich kann ein so umfassendes Werk nicht allzu präzise in seinen Beschreibungen sein, den meisten Orten ist eine halbe oder dreiviertel Seite gewidmet, sowie ein mieses Foto (schwarzweiß, 5×4 cm, mittlere Auflösung).
Nun also als Test nachgeschaut, was man etwa in Österreich gesehen haben muss: Neben Wien und der Grazer Altstadt U.a. die Salzburger Festspiele, die Bregenzer Festspiele, Kitzbühel, den Opernball und das Hotel Imperial. Wie bitte? Das ist Österreich aus der Sicht einer Amerikanerin? Orte, wo sich die dekadente Seitenblicke-Gesellschaft im Champagnerrausch grunzend aneinander reibt? Am Opernball nehmen als Debütantinnen übrigens „200 Töchter aus den reichsten Familien die einen Titel tragen“ teil. Bei soviel unfreiwilligem Humor ist man versucht, gleich noch einen Stern herzugeben.
Und auch in anderen Ländern sieht es nicht viel anders aus – Luxusrestaurants, wo man gegessen haben muss (‚bitte Monate im Voraus reservieren…‘ ??!?!!?) Luxushotels, in denen man übernachtet haben muss (‚Die Zimmer bieten eine einzigartige Aussicht‘ – Ja, schließlich fährt man auf Urlaub, um die tolle Aussicht vom Zimmer aus zu genießen), und nicht zu vergessen die tollen Golfressorts.
Der Rest ist halt eine subjektive Aufzählung mehr oder weniger bekannter Orte, und die Artikel sind vorbei, noch ehe sie interessant werden.
‚Sieben Jahre Recherche‘ (also 2 Tage pro Reiseziel, aber wann hat die Arme dann Urlaub gemacht?) haben Frau Schultz gereicht, um den Kanon der Reiseziele unserer Welt zusammen zu stellen, und der ‚New York Times #1 Bestseller‘ wird ihr wohl das nötige Kleingeld einbringen, um in Zwölfstern-Hotels Hummer mit güldenem Besteck speisen zu können, Ideen für ihr nächstes Buch sammelnd: ‚1000 more places where I have spent your money‘.
Ich hab das Ding geschenkt bekommen und würde es nicht weiter schenken.
Warum dennoch zwei Punkte? Weil das Buch doch die Gedanken anregt, um in die Ferne zu schweifen, und die kurzen Texthäppchen perfekt als Klolektüre geeignet sind.
War diese Rezension für Sie hilfreich?
Apicula 9. November 2011 um 00:55
Der Europäer an sich scheint zu der Zielgruppe dieses Buches ja nicht zu zählen.,
Das Gute zuerst. Viel kostet es ja nicht, dieses zugegeben D I C K E Taschenbuch. Darum wird’s wohl gerne verschenkt.
Mit dem guten Gefühl meine Schwester damit zu beglücken habe ich es auch verschenkt. Und ich musste ordentlich lachen, als ich die Rezension vom 21. April 2007 mit dem Titel „bekam das Buch von meiner Schwester geschenkt und seitdem habe ich es eigentlich immer auf’m Nachtkästchen liegen …“ las. „Bing!“, dachte ich. Du bist ein Superidiot!
Also ist es kein Einzelschicksal, das „1000 Places to see before you die“ ereilt, denn ehe meine Schwester mir das Buch zum „Reinlesen“ gab, hat sie sich auch nicht eben euphorisch darüber geäußert. – „Da kann man mal drin stöbern, aber dass ich jetzt diese Plätze abklappern müsste – hmmm… !?“ Es lag bei ihr auch – leidlich selten beschmökert – lange auf dem Nachtkästchen.
Dabei hat die Gutste einen ordentlichen Batzen der genannten Plätze bereits gesehen. Ist also schon viel herumgekommen, auf der Welt. Von Begeisterung aber keine Spur. Was interessant war – wir haben es dann gemeinsam durchgeblättert – war der „Aha-Effekt“. Aha, da war ich ja schon / waren wir ja schon (damit ist dann bestenfalls der Landstrich gemeint), aber in „dem und dem Hotel“ war ich nicht/ waren wir nicht.
Freilich ist es beispielsweise kein Fehler in Hong-Kong mal einen Blick auf die Toiletten des Peninsula zu werfen – und dabei den grandiosen Blick auf den Hafen zu erspähen. Die Frage ist aber, ob man sich in dieser Atmosphäre wohl fühlt.
Ein bisschen überwiegt (bei vielen Hotel und Restaurant Empfehlungen) leider der „Schickimicki-Effekt“. Und auf viele Dinge sind wir im Laufe unserer Reisen (spricht das für das Buch, oder den eigenen Instinkt/ Geschmack) ja selbst gekommen.
Also, der Tipp von einer, die gerne so was verschenkt: „1000 place o see before you die!“ enthält zwar „schöne Plätze“, aber auch viele Tipps für Unternehmungen die Otto-Normalverbraucher sich kaum leisten wird können, noch wollen.
Was das Buch meines Erachtens von vornherein zu einer Enttäuschung abstempelt ist diese vermessene Beschreibung über die man allenthalben stolpert, dass es sich nämlich um den „ultimativen“ Reisebegleiter handele. Das sind zu viele der Vorschusslorbeeren und dass so ein Schuss schnell mal nach hinten losgeht kann man an den Reaktionen (auch hier) gut erkennen.
Lesen Sie – auch wenn Sie kein ernsthaftes Interesse an dieser Lektüre haben – auch die Rezensionen der Vorgänger. Da lernen Sie sehr viel über die Mentalität jener, die mit Herz und Seele (und nicht unbedingt „dickem budget“ reisen).
Diese Rezensionen sind zudem größtenteils köstlicher, als das Buch an sich.
Und wenn Sie unbedingt etwas an einen Weltenbummler verschenken möchten, dann kaufen Sie ihm auch bloß nicht Bücher wie „Molvanien“ oder „Phaic Tan“. Das sind Bücher für Leute die mit dem Finger auf der Landkarte herumstochern. – Und wenn Sie einen Tipp haben was man jemand schenkt, der viele Aktiv-Reisen unternimmt, nur zu. Noch so ’ne Pleite und meine Schwester quittiert mir die Freundschaft.
War diese Rezension für Sie hilfreich?