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Berlin – Moskau: Eine Reise zu Fuß

Berlin – Moskau: Eine Reise zu Fuß

Berlin – Moskau. Eine Reise zu Fuß. Ein Hemd, eine Hose, ein Paar Socken, Regen- und Fleecejacke, Rasierzeug, Karten und ein Schlafsack. Mehr ist es nicht, was Wolfgang Büscher auf seinem 82-tägigen Fußmarsch von Berlin nach Moskau in seinem Rucksack trägt — und natürlich jede Menge Notizhefte, auf die er all die dramatischen und skurrilen Erfahrungen mit dem „wilden Osten“ und seinen Bewohnern niederschreibt. Das Buch ist natürlich kein gewöhnlicher Reiseführer. Keine einzige Landkar

Unverb. Preisempf.: EUR 5,89

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Kommentare

ludwigwitzani 6. August 2012 um 14:32

27 von 28 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
5.0 von 5 Sternen
Zu Fuß ins Herz der Finsternis, 14. August 2005
Rezension bezieht sich auf: Berlin – Moskau: Eine Reise zu Fuß (Taschenbuch)

Drei Vorzüge besitzt das vorliegende Buch, und jeder einzelne wäre schon Grund genug, das Werk zu kaufen. Zunächst handelt es sich um klassische Reiseliteratur – um die Beschreibung einer Reise zu Fuß von Berlin nach Moskau auf dem allereinfachsten Niveau mitsamt den abenteuerlichen Unwägbarkeiten und Verwicklungen, die mit einer solchen Tour verbunden sind. Sodann bietet das Buch das Portrait einer ganz speziellen Kulturlandschaft, die sich nur auf dem Hintergrund der europäischen Geschichte erschließt: die Region entlang der Routen der Napoleonischen und der nationalsozialistischen Armeen gen Osten und der Roten Armee in der umgekehrten Richtung nach Westen. Der dritte und möglicherweise herausragende Vorzug des Buches besteht in seiner prägnanten und zugleich poetischen Sprache, die jedes einzelne Kapitel zu einem literarischen Genuss macht.
Die Reise beginnt an einem heißen Sommerabend in Berlin und führt den Autor zunächst durch den skurrilen Osten Deutschlands nach Polen – mitten hinein in die geschichtlichen Erinnerungen an Adelsgeschlechter, Vereinigungsverlierer und preußische Ruinen. Bis an die Grenze Weisrusslands geleitet ihn ein Staffettendienst gutwilliger Lehrerinnen, dann aber betritt er das schrille Reich des Lukascheniko, einen kafkaesken Zombiestaat, in dem es bizarre Gestalten zu treffen und unglaubliche Geschichten zu erinnern gibt. Ein assyrischer Yogi aus Sibirien, die Liebe eines SS Offiziers zu einer Jüdin im KZ, das Leben im Umkreis von Tschernobyl, die totalitäre Atmosphäre der weißrussischen Hauptstadt Minsk – diese und andere Passagen werden inmitten solch haarsträubender Alltagserlebnisse und Übernachtungsabenteuern eingestreut und entfaltet, dass dem Pauschaltouristen in seinem warmen Sessel das kalte Grausen überkommen mag. Der Sommer brennt auf den Wanderer hernieder, ein kurzer Herbst mit scharfen Regengüssen bricht über ihn herein, dann ist der Winter da, früh und scharf wie im September 1941, als die deutschen Armeen kurz vor Moskau stecken blieben. Auch im September 2001 ist es bitter kalt in Russland, als der Autor die Schaschlikbuden der Autobahn entlang immer weiter gen Osten wandert. Auf einmal ist dann Moskau erreicht, der Endpunkt der Reise, der jedoch kein Zielpunkt ist, ein plötzlich fremd wirkender urbaner Moloch, der unversehens wieder die Sehnsucht nach den osteuropäischen Weiten, seinen Menschen und seinen Geschichten aufkommen lässt. Ein wunderbares Buch, für alle die den Grossen Osten lieben.

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Thomas Dunskus 6. August 2012 um 15:20

13 von 14 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
5.0 von 5 Sternen
Ex oriente lux, 14. Januar 2007
Von 
Thomas Dunskus (Faleyras, France) – Alle meine Rezensionen ansehen
(REAL NAME)
  

Von Amazon bestätigter Kauf(Was ist das?)
Rezension bezieht sich auf: Berlin – Moskau: Eine Reise zu Fuß (Taschenbuch)

Freunde, die meinen Hang zu einsamen Wanderungen kennen, haben mir in jüngster Zeit zwei Bücher zu diesem Thema geschenkt, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Das eine beschreibt den frohgemuten Pilgerzug eines Narren ans westliche Ende der europäischen Welt, das andere, von dem hier die Rede ist, erzählt vom langen Marsch eines einsamen Wanderers auf dem engen Weg ins östliche Licht. Den einen Weg bin ich auch selbst gegangen, freiwillig und im Alter, auf dem anderen vor vielen Jahren im Winter, als Kind und gezwungenermaßen, lediglich ein Stück in der anderen Richtung.

Büschers Weg von Berlin nach Moskau war der beschwerlichere, der gefährlichere, der längere und langweiligere, fast unverständlich in seiner Motivation. Er war aber ohne Zweifel wichtiger für den Wanderer selbst, und ist für uns, die wir seinen Bericht lesen dürfen, von größerer Bedeutung. Er erschließt uns Bereiche unserer Geschichte, über die wir lange nur propagandistisch gefärbte Darstellungen lesen durften, aus denen man nichts lernen konnte und die einen über die wahren historischen Umstände und Ereignisse hinwegtäuschten, ad majorem Dei gloriam.

Wir begleiten Büscher auf den einzelnen Stationen seines Weges und erleben mit ihm die unglaubliche Vielfalt der Einzelschicksale der Menschen, denen er begegnet. Hier spiegeln sich alle historischen Ereignisse, die das turbulente 20. Jahrhundert geformt haben. Diese Menschen waren handelnde und gleichzeitig leidende Akteure, haben Verbrechen begangen und sind Opfer von Verbrechen geworden, haben zu falschen Göttern gebetet und vielleicht am Ende ihres Lebens ihre Irrwege erkannt und bereut.

Die Begegnungen des Autors mit den Menschen, die er unterwegs trifft, zeigen uns die großen Gefahren, die alle großen Heilsideen, alle globalen Lösungen ein für allemal mit sich bringen. Sie lehren uns auch, misstrauisch zu sein gegenüber Dogmen, denen wir uns unterwerfen müssen, die sich aber schon bald als wertlose Worthülsen erweisen, und lediglich dazu dienen, die wohlmeinende Menschheit an der Nase herumzuführen gegen einen vermeintlichen Feind.

Büscher hat uns einen geistigen Weg gebahnt, den wir alle gehen sollten. Wer von ihm einen Reiseführer mit nützlichen Hinweisen für einen Spaziergang von Berlin nach Moskau erwartet hat, kommt hier nicht auf seine Kosten und sollte sich besser einer Gruppenreise anschließen, das ist weniger anstrengend und es gibt besseres Essen.

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Helmut Schmid „RheinNeckarPoet“ 6. August 2012 um 15:29

6 von 6 Kunden fanden die folgende Rezension hilfreich
5.0 von 5 Sternen
Wozu ist die Straße da …, 27. Juni 2010

Was treibt einen Fünfzigjährigen dazu, „eines Nachts, als der Sommer am tiefsten war“ – Hochsommer kenn‘ ich, doch wann ist ein Sommer am tiefsten? – die Tür hinter sich zuzuziehen und „so geradeaus wie möglich nach Osten“ loszumarschieren? Die Wanderstiefel geschnürt, das Kartenmaterial gesichtet und verstaut, und ab geht’s: durch Ostdeutschland, Polen, Weißrussland und Russland, zu Fuß von Berlin nach Moskau. „… bald würden Angestellte in breiter Formation in ihre Büros fahren. Damit hatte ich nichts mehr zu tun.“ Keine Frage: Das kann ein Grund sein.

Von allen guten Geistern verlassen, geht’s auf der Allee der Geister über Wege, Stege, Felder und Wälder, schnurstracks zur deutsch-polnischen Grenze. Durch Werder „mit seinen kommunistischen Dorfstraßen, die nach Karl Marx und Erich Thälmann heißen“.

Wir begleiten Wolfgang Büscher, den wandernden Journalisten, vorbei an den Steinen von Seelow (Soldatenfriedhof Lietzen), auf der Allee der Gehenkten („die ganze lange Chaussee von Müncheberg bis Küstrin an der Oder“); versöhnlicher ist da schon die Straße der Freundschaft, jedoch „die schnurgerade Allee war ein Vorgeschmack auf die Endlosigkeit des Ostens“. Es ist Tour und Tortur, vorbei an den Kriegs- und Nachkriegsschauplätzen der Zeitgeschichte, den Zeiten des Kalten Krieges, Orte der Verdammnis, Plätze des realen Grauens, des Horrors und des Terrors, traurige Begegnungen auf einer 2.500 Kilometer langen Perlschnur. [So z.B. Katyn, nach Unglück und Unseligkeit erst vor wenigen Wochen erneut in den Mittelpunkt von Nachrichten und polnischer Trauer gerückt.]

Perlen? Ja. Denn Büschers Marsch macht und gibt auch Hoffnung. Dem Leser verschafft er Spannung. Man ist mit dabei, neben Kornfeldern, entlang an Sonnenblumenplantagen. „Auf dem Kietzer Friedhof lag ich unter Linden und Kastanien und sah einer Schnecke beim Aufstieg auf den Grabstein von Emil und Mina Munk zu“. Grenzübertritt und rein in den polnischen Westen, „das sind endlose märkische Kiefernwälder, mit russischen Birken versetzt.“ Noch ganz am Anfang der Wanderschaft, gibt uns der hessische Wandervogel auch Gefühle und Stimmungen zum Besten, wenn er zum Beispiel Pilze roch, sie aber nicht fand. Oder: „… die Krähen hatten sich endlich auf einen Schlafbaum geeinigt. Ihr Gekreisch war meine tägliche Nachtmusik, (…), alles Land östlich von Berlin ist Krähenland.“ Geografische Besonderheiten im Landes Polska: „Polens Straßen laufen sternförmig auf lauter große und kleine Zentren zu, fast nie konnte ich parallel Wege gehen, es gab sie nicht.“

Zwischenrein – so kurz vor Weißrussland – wird’s auch schon mal folkloristisch, wenn der Autor „von Dörfern und Feldern und Wodka und Dörrfleisch und Dorfbrot, von Milchkrügen und von den Mädchen, die sie herbeitrugen“ schreibt. Doch was soll’s. Was Länder und Leute hergeben, gemischt mit den körperlichen Strapazen, die im Konzert mit Wind und Wetter mal so wie so ausfallen, bildet einen breiten und vielfältigen Fächer von Empfindungen und Launen. Das alles muss selbstverständlich festgehalten werden.

Trotz der Fußgängerei blieb sie auch Büscher nicht verschlossen – Osteuropa, ein „Kontinent der filigranen Gleise“ -, die Eisenbahnromantik im besten Pasternak’schen Sinne.

Wolfgang Büscher schreibt literarisch. Die Lust auf das Wandern steht in nichts vor der Lust auf das Lesen. (Und die Lust aufs Lesen bringt Wanderlust.) In Beliza, das liegt im Westen Weißrusslands, vor Nowogrudok, ging Büscher „zum zweiten Mal über die Memel, die dort weite, wilde Augen hat.“ Weißrussland, kleinhügeliges Flachland der sogenannten Osteuropäischen Tiefebene, mit Sümpfen und Mooren zur Freude des Wandersmanns. Und immer wieder in und neben Land-, Stadt- und Ortschaften: Denkmäler. „Wenn das Land etwas im Überfluss hatte, waren es Monumente, die Erinnerung wog nach Tonnen.“

Das Buch ist – wie schon bemerkt – zum großen Teil auch eine Auseinandersetzung mit der Zeitgeschichte. Und da darf auch die Beschäftigung mit den Herrschaftsstrukturen der letzten achtzig Jahre nicht fehlen: den ideologisch-politischen, den gesellschaftlichen wie auch den militärischen. Zu seiner ganz eigen(artig)en Betrachtung der sozialistischen Hinterlassenschaften – „Mitleid mit dem Kommunismus“ – schreibt Büscher: „Er“, der Kommunismus, „nahm menschliche Züge an. Alt war er. Er konnte nicht mehr. Ich ging durch sein gefallenes Reich, durch die Hallen wehte der Wind, Unkraut wuchs in seinen Sälen, ich traf ihn in seinem letzten Stadium an und betrachtete ihn mit der etwas angeekelten Neugier, mit der man einen alten Wüstling und Familientyrannen…

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